In dieser Arbeit werden die Reaktionen der deutschen Regierung und Öffentlichkeit auf die Militärinvasion der USA in den Irak untersucht, um Aussagen über das Selbstverständnis Deutschlands und seine Kultur zu treffen.
Die Kritik am Hegemonialstreben der USA und an der Tendenz zum Unilateralismus, die in Deutschland vor allem in intellektuellen Kreisen vorherrscht, verbreitete sich in der breiten Öffentlichkeit, als das amerikanische Militär den Irak ohne Zustimmung der UNO angriff.
An der ablehnenden Haltung der deutschen Regierung zeigten sich grundlegende politische Prinzipien: Die deutsche Sicherheits- und Verteidigungspolitik legt den Schwerpunkt auf die Krisenprävention und Konsolidierung von Friedensprozessen. Der Einsatz militärischer Gewalt gilt als letzter Ausweg, wenn alle diplomatischen Möglichkeiten ausgeschöpft sind und darf nur im multilateralen Verbund erfolgen.
Deutschland, nach dem zweiten Weltkrieg ein enger Verbündeter der USA, emanzipiert sich seit einiger Zeit und orientiert sich daran, eine verantwortungsvolle Position in der Europäischen Union einzunehmen.